Montag, 22. Juni 2009
Köpfe, Titten, Spinnennetze - La Biennale di Venezia 2009 (Teil 1)
Es gibt natürlich schon auch eine gute Nachricht: daß Kunst ohne Körper nämlich nicht nur nicht geht. Sondern daß das ganz im Gegenteil sogar so ist, daß die meiste Kunst in erster Linie nur körperlich einen Sinn hat. Das ist ja gerade das Tröstliche an der ganzen Kunst.

Weil wenn der Geist längst hui und weg ist, bleibt immer noch ein Stück Holz, Stein, Bronze, Leinwand und erzählt was.

Und vielleicht reagieren auch deswegen manche Leute so komisch auf diese Art von Kunst, die eigentlich keine ist, weil sie nur einer Idee entspringt. Und dann die Ausführung so ein bisserl mau bleibt. Also quasi ohne Körper.

Mir persönlich ist aber was Anderes neu: daß nämlich Kunst auch ohne den eigenen Körper nicht geht. Also auch ganz fremde Kunst. Ohne eigenen Körper wird’s anstrengend oder sogar ärgerlich. Weil wenn Du heute eine ganze halbe Biennale am Stück hinter Dich bringst, da spürst Du aber Deinen Körper ohne Ende. Und am Ende nicht nur Deinen.

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